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Zwischen Pappaufsteller und Purpose: Was Apotheken heute wirklich brauchen

Published on
23.10.2025
Carina Neumann
Medperion
is a senior OTC expert at Medperion Communication, an agency specialized in healthcare communication, and has been serving clients in the areas of prescription drugs, NEM and beauty for several years. Together with her team of PR and marketing specialists, the focus is on educational and, above all, approachable brand and end consumer communication as well as the implementation of sales-promoting strategies and tailor-made measures to generate recommendations at the HV table.
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Kleine Fläche, große Wirkung – das ist der Anspruch, wenn es um POS-Materialien in Apotheken geht. Die Realität? Oft ernüchternd. Da stehen hochwertige Displays, liebevoll gestaltete Flyer und durchdachte Aktionen … und niemand schaut hin. Oder schlimmer: Das Ganze landet gar nicht erst im Verkaufsraum. Woran liegt’s? Zu groß, zu bunt, zu egal?

Wir wollten es genauer wissen – und haben bei diversen Kund:innen aus dem Bereich OTC und NEM nachgefragt, mit denen wir bereits im POS-Bereich zusammengearbeitet haben. Gemeinsam haben wir uns das genauer angeschaut, Trends identifiziert und herausgestellt, worauf es wirklich ankommt, damit POS-Materialien den gewünschten Effekt erzielen.

Platz ist keine Ausrede – sondern die Realität

In Apotheken zählt jeder Zentimeter. Wer dort bestehen will, braucht mehr als eine schöne Idee. Denn: Für eine Platzierung müssen sich Aktionen von der Masse abheben und sowohl für Apothekenteams als auch für Kund:innen einen Mehrwert bieten.

Ohne Relevanz – kein Regal. Das gilt mehr denn je. Erfolgreich sind POS-Materialien, wenn sie nicht nur sichtbar, sondern auch nutzbar sind, beispielsweise als:

  • Beratungsunterstützung,
  • Service-Erweiterung
  • oder Kund:innenbindungs­tool.

Und sie funktionieren am besten, wenn sie gemeinsam mit dem Apothekenteam geplant und umgesetzt werden.

Doch keine Sorge: Manchmal reichen auch kleinere Maßnahmen – wie integrierte QR-Codes an den Regalrahmen oder digitale Beratungsfactsheets –, um Apothekenteams mitzunehmen, Aufmerksamkeit zu generieren und positive Einkaufserlebnisse auf Kund:innen­seite zu schaffen.

Clean statt Chaos – neue Ästhetik am HV-Tresen

Ein auffälliger Trend: Apotheken möchten heute klarer, strukturierter und moderner auftreten. Das Prinzip „Weniger ist mehr“ ersetzt zunehmend die frühere Devise „Viel hilft viel“.

Modulare Displays, reduzierte Gestaltung und digitale Tools mit integrierter Beratungsfunktion gewinnen deutlich an Relevanz. Wer weiterhin auf klassische Mechaniken ohne erkennbare Benefits setzt, läuft Gefahr, aussortiert zu werden – oder gar nicht erst auf die Fläche zu kommen.

Zunehmend lässt sich beobachten, dass Apotheken ihre Schaufenster und Verkaufsräume nicht mehr mit klassischen POS-Materialien überfrachten, sondern gezielter gestalten.

Digital Signage ist dabei auf dem Vormarsch: Monitore, die im Verkaufsraum oder gut sichtbar im Schaufenster platziert sind, kommen immer häufiger zum Einsatz. Gezeigt werden tonlose APO-TV-Spots mit Untertiteln oder speziell aufbereitete Bewegtbild-Assets, die auf Promotion, Beratung oder aktuelle Kampagnen einzahlen.

Nachhaltigkeit – Lippenbekenntnis oder Must-have?

Der Markt zeigt: Nachhaltigkeit ist ein elementarer Bestandteil im POS geworden. Recycelbare Materialien, austauschbare Einleger oder sogar dauerhafte POS-Systeme gewinnen zunehmend an Boden.

Dabei geht der Trend klar weg von saisonalen Themen, um Aufsteller langfristig nutzen zu können.

Nachhaltigkeit bedeutet hier nicht kurzfriste Symbolik, sondern eine Strategie auf lange Sicht: effizent, ressourcenschonend – und mit nachweisbarem Nutzen.

Apothekenpersonal? Bitte mitdenken und mitnehmen!

Ein häufig unterschätzter Faktor für den POS-Erfolg: das Team hinter dem HV-Tisch. Neben dem Platzmangel in der Apotheke vor Ort ist dabei auch die Motivation der Mitarbeitenden und der damit einhergehende Einsatz der Materialien entscheidend.

Was hilft? Aktionen, die nicht nur platziert, sondern auch gelebt werden. Ob Gewinnspiele, Sammelpäasse oder Themenwochen – der POS wirkt dann am stärksten, wenn er sowohl Kund:innen als auch Apothekenteams anspricht. Beratungstools, kleine Incentives oder digitale Schulungen machen den Unterschied – weil sie Vertrauen schaffen und Teilhabe ermöglichen.

Fazit

POS in Apotheken ist niemals ein Selbstläufer – aber auch kein Auslaufmodell. Wer die Herausforderungen kennt und ernst nimmt, kann nach wie vor große Wirkung erzielen. Unsere Projekte im OTC-Bereich zeigen: Was es dafür braucht, sind vor allem diese drei Dinge:

  • Relevanz
  • Rücksicht
  • Realismus

Und eine klare Haltung zur Branche: Schluss mit reiner Sichtbarkeit – hier geht es um spürbaren Mehrwert.

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