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KI gefährdet den Webseitentraffic: Das müssen Healthcare-Unternehmen bei ihren Content-Strategien jetzt radikal ändern!

Published on
04.11.2025
Oliver-Kai Link
Medperion
Geschäftsführender Verlagsleiter der A&O Gesundheit Medien- und Verlagsgesellschaft mbH, ein Unternehmen der Medperion
Stefan Schäfer
Head of SEO Consulting, Online Marketing Solution AG (OMSAG)

Mit der Einführung von KI-generierten Suchergebnissen verändert Google die Regeln der Sichtbarkeit. Inhalte werden nicht mehr nur gefunden, sondern von Maschinen interpretiert, gewichtet und zusammengefasst. Für Healthcare-Unternehmen heißt das: Die Teams für Redaktion  und SEO müssen enger zusammenarbeiten als je zuvor – und das kontinuierlichund in gemeinsamer Verantwortung.

Gleichzeitig verschiebt sich die Perspektive der Nutzer:innen: Informationen werden direkt in den sogenannten KI-Ergebnissen in Google oder über Assistenten wie ChatGPT geliefert – schnell, verständlich und ohne dass eine Webseite überhaupt besucht werden muss. Wer es jedoch schafft, in diesen generierten Antworten namentlich oder inhaltlich präsent zu sein, profitiert doppelt: Sichtbarkeit wird zur Autorität und Empfehlung. In dieser neuen Informationslogik entscheidet nicht mehr der Klick, sondern die Erwähnung darüber, wer als vertrauenswürdige Quelle wahrgenommen wird.

Warum schlägt Aktuelles plötzlich älteren, hochwertigen Content?

Die SEO-Agentur Ahrefs zeigt in einer aktuellen Analyse, dass KI-Assistenten frische Inhalte deutlich häufiger zitieren als ältere. Man könnte fast von einem „Seesaw-Effekt“ sprechen: Neues steigt, Altbewährtes sinkt. Selbst hochwertige Studien von 2018 verlieren so gegen oberflächliche Blogposts aus 2024. 

Für Unternehmen bedeutet das: Content darf nicht statisch bleiben. Jede Information altert – und mit ihr die digitale Relevanz. Wer sichtbar bleiben will, muss laufend aktualisieren.

Zusätzlich gewinnt der sogenannte E-E-A-T-Faktor (Experience, Expertise, Authoritativeness, Trustworthiness) für die Bewertung von Healthcare-Themen durch den Google-Algorithmus noch mehr an Bedeutung. Inhalte, die aus vertrauenswürdigen Quellen stammen, deren Verfasser medizinisch qualifiziert sind und in denen Zitate, Studien sowie Institutionen verlinkt werden, erhalten ein besseres Ranking.
An dieser Stelle bekommt auch die Öffentlichkeitsarbeit wieder eine zentrale Bedeutung. Denn Google bevorzugt Domains, deren Autorität durch digitale Vertrauenssignale anderer Seiten bewiesen wird. Das können Erwähnungen in Fachmedien, Interviews, wissenschaftliche Kooperationen oder redaktionelle Gastbeiträge.

Wie versteht KI Inhalte wirklich?

KI-Suchsysteme interpretieren Sprache nicht mehr nur über einzelne Keywords, sondern über Zusammenhänge. Sie bewerten semantische Tiefe, Glaubwürdigkeit der Quellen und logische Textverknüpfungen. Für Healthcare-Kommunikation heißt das: Verständliche Sprache, medizinische Expertise, wissenschaftliche Präzision und thematische Kohärenz werden zu Rankingfaktoren. Wer Fachwissen in einen Zusammenhang setzt und verständlich erklärt, wird nicht nur von Menschen, sondern auch von Maschinen besser verstanden.

Wie entsteht Sichtbarkeit, wenn Redaktion und SEO zusammenarbeiten?

Die Zukunft liegt in der Verbindung von redaktioneller Kompetenz und datengetriebener SEO-Intelligenz. SEO-Agenturen liefern die analytische Basis – Suchintentionen, Datencluster, Nutzerpfade und die technische Basis für den einfachen Zugriff. Redaktionsteams übersetzen diese Erkenntnisse in medizinisch korrekte, laienverständliche patient:innenorientierte Inhalte. Nur in dieser Symbiose entsteht nachhaltige Sichtbarkeit: Daten definieren die Relevanz, Sprache schafft Vertrauen.

Damit diese Zusammenarbeit wirkt, braucht es Prozessdenken statt Einzelmaßnahmen. Kontinuierliche Content-Audits, thematische Redaktionspläne und zyklische Updates sichern langfristig die Position im Suchraum. Wer SEO und Redaktion als getrennte Einheiten begreift, optimiert gegen die KI – nicht mit ihr.

Wie viel Maschine verträgt der Mensch in der Redaktion?

KI-Tools helfen, Trends zu erkennen und Texte zu prüfen. Doch die Verantwortung für Inhalt, Ethik und Tonalität bleibt beim Menschen. Healthcare-Kommunikation lebt von Empathie, Kontext und Glaubwürdigkeit – Werte, die kein Algorithmus authentisch reproduzieren kann.

Die Zukunft gehört Teams, die KI-gestützte Datenkompetenz mit redaktioneller Exzellenz verbinden. Das Erreichen einer optimalen Content-Sichtbarkeit, vor allem in der Google-Suche, wird so zur gemeinsamen Aufgabe – und zum dauerhaften Prozess.

Fazit

Die KI-gesteuerte Suche verändert das Gefüge digitaler Kommunikation schneller als viele Unternehmen reagieren können. Sichtbarkeit entsteht nicht mehr über technische SEO-Tricks und Maßnahmen, sondern über redaktionelle Exzellenz, inhaltliche Aktualität und strategische Zusammenarbeit.
Gerade im Healthcare-Bereich zählt künftig nicht nur, was gesagt wird – sondern wie verlässlich und aktuell es bleibt. Wer Redaktion, SEO und KI-Tools als Einheit versteht, schafft die Grundlage für langfristige Relevanz. Sichtbarkeit ist kein Zustand mehr, sondern das Ergebnis eines laufenden, intelligent gesteuerten Prozesses.

Was Healthcare-Unternehmen jetzt tun sollten

- Seit 2022 erstellte Inhalte auf Relevanz in einem strukturierten Audit prüfen

- SEO- und Redaktionsteams zusammenführen

- Themenarchitektur datenbasiert neu planen

- Regelmäßige Content-Updates fest im Redaktionsplan verankern

- KI-Tools nutzen – redaktionelle Verantwortung behalten

- Contentprozess neu definieren und implementieren

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